
Analytische Bestandteile in Katzenfutter erklärt: So wählen Sie das beste Futter für Ihre Katze aus.
, Von Michael van Wassem, 8 min Lesezeit

, Von Michael van Wassem, 8 min Lesezeit
Auf fast jeder Packung Katzenfutter oder jeder Dose Katzenfutter findet sich eine Liste der „analytischen Bestandteile“. Für viele Besitzer klingt das technisch, aber diese Übersicht ist der Schlüssel zum Verständnis, ob das Futter zu Ihrer Katze passt. Katzen sind strikte Fleischfresser und ihr Nährstoffbedarf unterscheidet sich von dem von Hunden. Im Folgenden finden Sie einen vollständigen Leitfaden mit Erklärungen zu jedem Bestandteil, einschließlich Tipps, in welchen Situationen Sie besonders aufmerksam sein sollten.
Was ist das? Proteine sind die wichtigsten Bausteine für Muskeln, Haut, Fell und das Immunsystem. Katzen benötigen mehr Protein als Hunde.
Normalbereich: 30 – 45 % bei Trockenfutter.
Zu hoch/niedrig? Weniger als 28 % ist zu niedrig für Katzen, besonders für Kätzchen oder aktive Katzen. Zu hoch (>45 %) ist normalerweise kein Problem, kann aber bei älteren Katzen mit Nierenproblemen unnötig sein.
Worauf Sie besonders achten sollten:
Kätzchen und trächtige Katzen: mindestens 35–40 % Protein.
Ältere Katzen oder Katzen mit Nierenproblemen: Wählen Sie Futter mit einem niedrigeren Proteingehalt (ca. 30 %), spezielles Diätfutter.
Was ist das? Wichtigste Energiequelle und essentiell für die Aufnahme fettlöslicher Vitamine. Enthält Omega-Fettsäuren für Haut und Fell.
Normalbereich: 12 – 22 %.
Zu hoch/niedrig? Zu niedriger Fettgehalt (<10%) führt zu Energiemangel und stumpfem Fell. Zu hoher Fettgehalt (>22%) kann zu Übergewicht führen.
Worauf Sie besonders achten sollten:
Für Wohnungskatzen oder kastrierte Katzen: vorzugsweise unter 15 % Fett.
Freigängerkatzen oder sehr aktive Katzen: etwa 18–20 %.
Katzen mit Hautproblemen: Futter reich an Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren.
Was ist das? Unverdauliche Pflanzenstoffe, die die Verdauung fördern und für ein Sättigungsgefühl sorgen.
Normalbereich: 2 – 6 %.
Zu hoch/niedrig? Zu wenig Ballaststoffe können zu Haarballen und Verstopfung führen. Zu viel (>8%) kann Durchfall verursachen.
Worauf Sie besonders achten sollten:
Katzen mit Haarballen: Wählen Sie Futter mit 5–7 % Ballaststoffen (oft angereichert mit Rübenschnitzeln oder Cellulose).
Übergewicht: Faserreiches Futter (6–8 %) sorgt für ein Sättigungsgefühl.
Was ist das? Die Gesamtheit der Mineralstoffe im Futter (wie Kalzium, Phosphor, Magnesium).
Normalbereich: 6 – 8 %.
Zu hoch/niedrig? Ein zu hoher Aschegehalt (>9%) kann die Nieren und Harnwege belasten.
Worauf Sie besonders achten sollten:
Katzen mit Blasensteinen oder Nierenproblemen: Wählen Sie Futter mit maximal 7 % Asche.
Was ist es? Notwendig für gesunde Knochen, Zähne und Nervenfunktion.
Normalbereich: 0,8 – 1,5 %.
Zu hoch/niedrig? Zu viel Kalzium (>1,6%) kann Blasensteine verschlimmern. Zu wenig kann zu schwachen Knochen führen.
Worauf Sie besonders achten sollten:
Kätzchen: benötigen ausreichend Kalzium (1,2–1,4 %), aber nicht zu viel.
Erwachsene Katzen: eher um die 1 %.
Was ist es? Es arbeitet mit Kalzium beim Knochenaufbau und im Energiestoffwechsel zusammen.
Normalbereich: 0,7 – 1,2 %.
Zu hoch/niedrig? Zu viel Phosphor belastet die Nieren.
Worauf Sie besonders achten sollten:
Für Senioren oder Katzen mit Nierenproblemen: Futter mit reduziertem Phosphorgehalt wählen (<0,8%).
Was ist das? Wichtig für Nerven und Muskeln.
Normalbereich: 0,06 – 0,1 %.
Zu hoch/niedrig? Zu viel Magnesium kann zur Bildung von Blasensteinen (Struvit) beitragen.
Worauf Sie besonders achten sollten:
Katzen mit Harnwegsproblemen: Wählen Sie Futter mit niedrigem Magnesiumgehalt (<0,08%).
Was ist das? Essentielle Fettsäuren, die zu einer gesunden Haut, glänzendem Fell und Entzündungshemmung beitragen.
Normalbereich: Omega-6 >2%, Omega-3 >0,5%.
Zu hoch/niedrig? Ein unausgewogenes Verhältnis (viel Omega-6, wenig Omega-3) kann Hautprobleme verschlimmern.
Worauf Sie besonders achten sollten:
Bei Haut- oder Fellproblemen: Wählen Sie Futter mit Lachsöl oder Fischöl.
Bei älteren Katzen: Omega-3-Fettsäuren unterstützen die Gelenke und die Gehirnfunktion.
Was ist es? Eine essentielle Aminosäure, die Katzen nicht selbst produzieren können. Wichtig für Herz, Augen und Immunsystem.
Normalbereich: Mindestens 1000 mg/kg, oft mehr.
Zu hoch/niedrig? Ein Taurinmangel kann zu Blindheit oder Herzversagen führen.
Worauf Sie besonders achten sollten:
Immer: Taurinfreies Futter ist für Katzen ungeeignet. Überprüfen Sie immer, ob Taurin zugesetzt wurde.
Was ist das? Eine Aminosäure, die den Urin saurer macht und gegen Harnsteine hilft. Auch wichtig für die Fellqualität.
Normalbereich: etwa 1000 mg/kg.
Worauf Sie besonders achten sollten:
Katzen mit Blasenproblemen oder Struvitsteinen: Wählen Sie Futter mit Methionin.
Katzen mit starkem Haarausfall: Unterstützt Keratin und Haarwachstum.
Natrium & Kalium: unterstützen den Flüssigkeitshaushalt und die Muskelfunktion.
Eisen, Kupfer, Zink, Selen: unverzichtbare Mineralien für Blut, Haut und Immunsystem.
Glucosamin & Chondroitin: werden häufig zur Unterstützung der Gelenke eingesetzt, insbesondere bei älteren Katzen.
L-Carnitin: Hilft bei der Fettverbrennung und ist häufig in Futtermitteln für kastrierte oder übergewichtige Katzen enthalten.
Die analytischen Bestandteile auf einer Verpackung sind weit mehr als nur trockene Zahlen. Sie geben Aufschluss darüber, ob das Futter zur Gesundheit, zum Alter und zum Lebensstil Ihrer Katze passt. So wählen Sie für ein Kitten ein protein- und energiereiches Futter, für eine Seniorkatze hingegen ein Futter mit weniger Phosphor und für eine Katze mit Blasenproblemen ein Rezept mit niedrigem Magnesiumgehalt und zugesetztem Methionin.
Indem Sie diese Werte verstehen, können Sie besser vergleichen und die richtige Wahl treffen. Das Ergebnis: eine gesunde Katze mit Energie, einem schönen Fell und einem langen, glücklichen Leben. Fragen Sie immer zuerst Ihren Tierarzt um Rat, bevor Sie eine Entscheidung treffen.